Liebe Krimifans,
Lametta, Lebkuchen, Zimt- und Christsterne in den Auslagen, das signalisiert: Weihnachten kommt mit Riesenschritten auf uns zu. Deshalb hier unsere
glatteis-Lesetipps für lange Winterabende
und vielleicht Ideengeber für den Gabentisch:
Doug Johnston »Eingefroren« – Polar, 25 Euro
Nach »Eingeäschert« geht es weiter mit den drei mutigen Frauen aus Edinburgh.
Verfolgt von ihrer Vergangenheit stehen die Skelf-Frauen Dorothy, Jenny und Hannah mit ihrem Bestattungsunternehmen, das gleichzeitig auch private Ermittlungen durchführt, vor neuen Aufgaben. Ihr Umfeld ist von Verlust, Rache, Verrat, und Schuld geprägt. Vor allem, wenn der Fahrer eines gestohlenen Wagens auf dem Friedhof bei einer Zeremonie Dorothy fast überfährt und in einem Grab landet. Er ist tot. Keiner kennt ihn. Während Dorothy eine dunkle Wahrheit im Herzen der Edinburgher Gesellschaft aufdeckt, haben ihre Tochter Jenny und ihre Enkelin Hannah mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Aus dem Gefängnis heraus schmiedet Jennys Ex-Mann Craig Pläne, die das Leben der Skelf-Frauen zerstören könnte und die zunehmend besessene Hannah hat eine Freundschaft mit einem älteren Professor geschlossen, der Selbstmord begeht.
»
Eingefrohren« ( The Big Chill ) stand auf der Longlist für den Theakston Crime Novel of the Year.
Giles Blunt »Kandadischer Winter«
– Kampa,18,90 Euro
Viele Jahre gab es keinen neuen Roman des Autors. Aber nun ist mit Wucht zurückgekehrt.
Algonquin Bay, ein kleines Nest in Ontario im Südosten Kanadas, ist im Winter ein unwirtlicher Ort. Die Eisdecke auf dem See hielte einem Güterzug stand, und das Schlafzimmer in seiner Holzhütte kann Detective John Cardinal als Kühltruhe nutzen. Nicht nur die Kälte, auch die Einsamkeit macht Cardinal zu schaffen, seit seine Frau in eine Psychiatrie eingewiesen wurde und die Tochter an der Eliteuniversität Yale Kunst studiert. Als spielende Kinder auf einer Insel im See eine Leiche entdecken, fühlt sich Cardinal, den man ins Dezernat für Eigentumsdelikte versetzt hat, erst nicht zuständig. Doch bei dem in einem Eisblock gefrorenen Körper handelt es sich um die dreizehnjährige Chippewa Katie Pine, die Monate zuvor entführt worden ist. Entgegen der Meinung seines Vorgesetzten war Cardinal von Anfang an von einem Gewaltverbrechen überzeugt und ist erleichtert, endlich weiter ermitteln zu dürfen. Weniger erfreut ist Cardinal über seine neue Partnerin Lise Delorme. Hat sie womöglich den Auftrag, Cardinal auszuspionieren? Denn der hat tatsächlich etwas zu verbergen. Cardinals Sorgen werden nicht weniger, als weitere Leichen gefunden werden.
Monika Geier »Antoniusfeier«
– ariadne Krimis, 24,00 Euro
Und auch auf Monika Geiers neuen Roman mussten die Fans lange warten. Aber jetzt
ist er da und wird in den Krimirezensionen hoch gelobt.
Glaube ist heikel. Gibt es wirklich katholische Aktivisten, die Teufelsaustreibungen vornehmen? Eigentlich findet Kripokommissarin Bettina Boll den freakigen Dämonenjäger gar nicht so unsympathisch. Aber er scheint an Verfolgungswahn zu leiden. Und dann ist er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Warum?
Monika Geier, Meisterin im Jonglieren mit der Wirklichkeit entlehnten Schrägheiten, knöpft sich die Welt des Glaubens und seiner Wirkung vor – ein Thema, das nicht nur hyperaktuell ist, sondern auch furchterregend sein kann.
Joachim B. Schmidt »Kalman und der schlafende Berg«
– Diogenes, 24 Euro
Haben Sie sich auch beim Lesen des ersten Romans gleich in Kalman verliebt, diesen verschrobnen Kerl?
Kalmann sitzt in der Tinte. Besser gesagt, er sitzt im FBI-Hauptquartier in Washington. Dabei wollte er eigentlich nur seinen amerikanischen Vater besuchen. Doch der lässt ihn hängen, und ehe Kalmann sichs versieht, sitzt er wieder im Flugzeug zurück nach Island. Im hohen Norden hat er aber auch keine Ruhe. Ein Mord ist geschehen, und die Spuren reichen zurück bis nach Amerika und in den Kalten Krieg. Und wer muss diesen explosiven Fall aufklären? Korrekto-mundo: Kalmann, der berühmte Sheriff von Raufarhöfn.
„So legt man mit großem Bedauern nach der letzten Seite dieses auch sprachlich wunderbare Buch zur Seite und kann nur inständig hoffen, dass das noch nicht das letzte Abenteuer dieses Sonderlings war.“ rezensiert Christian Ruch / Südostschweiz
Andreas Pflüger »Wie sterben geht«
– Suhrkamp, 20 Euro
Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura – Deckname Pilger – soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.
Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.
Sandra Aslund »Im Herzen so kalt«
– Ullstein, 12 Euro
Eine schwedische Ermittlerin mit deutschen Wurzeln, ihre Freundin am Abgrund und ein Fall, bei dem nichts ist, wie es scheint. Die Kriminal-inspektorin Maya Topelius wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist in die verschneiten Wälder Nordschwedens gerufen, wo ein bekannter Umweltaktivist erschossen wurde. In Östersund treffen sie auf eine Mauer des Schweigens, die örtlichen Polizisten wollen nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Während Maya mit Pär im Lobby-Dickicht der Forstindustrie ermittelt, wird ihre Freundin Sanna in Stockholm Opfer eines Übergriffs. Bei dem Versuch, der Freundin zu helfen, kommt Maya einem alten Geheimnis auf die Spur. Als Maya die Parallelen zwischen den aktuellen Ermittlungen und ihrer Vergangenheit erkennt, ist es fast zu spät: Ein kleines Mädchen verschwindet im Wald, und ein Schneesturm zieht auf.
Nach diesem tollen Anfang einer Serie darf man gespannt sein auf die Fortsetzung.
Jordan Harper »Alles schweigt«
– Ullstein, 22,99 Euro
Mae Pruett ist Krisenspezialistin in Hollywood. Sie wird gerufen, wenn das Leben der VIPs und Stars außer Kontrolle gerät. Mae weiß, wie man Skandale verschwinden lässt. Nach Jahren im Job hat sie keine Illusionen mehr, nur ihr Traum von einem eigenen Haus lässt sie ausharren. Bis ihr Vorgesetzter bei einem Überfall erschossen wird und die Ungereimtheiten am Tatort sie wachrütteln. Bei ihren heimlichen Ermittlungen kommt sie einigen mächtigen Spielern der Traumfabrik zu nah, man rät ihr zu schweigen. Einzig Chris Tamburro, Ex-Cop und Maes Ex-Freund, hilft ihr. Wie sie kennt er die Regeln Hollywoods: Niemand redet. Doch die Gerüchte sind immer wahr. Eine schwangere Minderjährige bringt Mae und Chris auf die richtige Spur – und in größte Gefahr.
Ein kluger und messerscharfer Pageturner, der wie Polanskis Chinatown Korruption erzählt und dabei wie aus dem Leben gegriffen wirkt.
„Brutal wie James Ellroy, feinsinnig wie Raymond Chandler – Harper kennt sich aus in L.A.s Unterwelt, wo Wahrheit und Gerechtigkeit irrelevant sind und die einzige Währung Macht ist.« Publishers Weekly
Frank Göhre »Harter Fall«
– CulturBooks, 17 Euro
Frank Göhre wirft uns zurück in die 70er Jahre: Rock auf der Reeperbahn, Reggae auf Jamaika – der neue Roman des mehrfachen deutschen Krimipreis-Gewinners. Es sind die Monate nach der großen norddeutschen Schneekatastrophe im Winter 1978/79: In Hamburg wird eine unbekannte junge Frau tot aufgefunden. Zur selben Zeit brechen zwei Abiturienten mit einem ehemaligen Schulkameraden nach Jamaika auf. Sie wollen zu den Roots des Reggae, in die Berge und ans Meer, auf den Spuren des Kultfilms »The Harder They Come«.
Eine Studentin aus ihren Kreisen bleibt zurück, ihr Weg führt in das Kiez-Milieu dieses zu Ende gehenden Jahrzehnts. In kurzen, schnellen Szenen entwirft der Meister des deutschsprachigen Noir eine spannende Geschichte zwischen Hamburger Kiez und Jamaika.
„Kopfkino vom Feinsten.“ konstatiert Nils Kahlefendt im Börsenblatt
Paula Rodriguez »Dringliche Angelegenheit«
– Unionsverlag, 24 Euro
Hugo muss untertauchen, und zwar sofort. Er wird wegen Mordes gesucht, sein Zug ist entgleist, und am Unfallort wird es von Polizisten gleich nur so wimmeln. Mit einem zerknickten Heiligenbildchen als Beistand ergreift er die Flucht. Bald ist ihm der eigenwillige Polizist Domínguez auf den Fersen, der es mit Moral und Vorschriften nicht so genau nimmt. Womit er nicht gerechnet hat: Der Fall wird zum Medienereignis, und plötzlich schaut ihm das halbe Land über die Schulter. Allen voran Hugos sehr katholische Schwiegermutter, die öffentlichkeitswirksam für die Seele des Unglücklichen betet. Ein Schlamassel, aus dem der Tod für alle Beteiligten der einfachste Ausweg zu sein scheint.
Ein rasantes Verbrecherstück, das mit bitterbösem Humor feststellt: Unschuldig ist wirklich niemand.
»Mit knappen Sätzen gelingt Rodríguez ein fulminanter Latin Noir über Verbrecher und Heilige.« laut Krimibestenliste im Radio Deutschlandfunk Kultur
Karin Smirnoff »Verderben«
– Heyne, 24 Euro
Und weiter geht es mit Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. Der neue Band der international erfolgreichen Millennium-Reihe. Mikael Blomkvist reist von Stockholm in den hohen Norden zur Hochzeit seiner Tochter. Im Zug erfährt er von Entwicklungen, die den Enthüllungsjournalisten neugierig machen: Abseits des medialen Rampenlichts tobt dort oben ein Kampf internationaler Firmen um natürliche Ressourcen und Billigstrom. Zur selben Zeit begibt sich Lisbeth Salander nach Nordschweden, um ihre Nichte kennenzulernen. Die junge Svala hat sich geschworen, ihre verschwundene Mutter, eine Sami, zu finden und sich endlich gegen ihren Stiefvater zu wehren. Denn wie ihre Tante ist Svala furchtloser und genialer, als sie aussieht. Nach Jahren treffen Salander und Blomkvist wieder aufeinander und befinden sich bald im Auge eines Sturms.
»Die Staffelübergabe von David Lagercrantz an Karin Smirnoff ist ein Geniestreich. Niemand hätte es besser machen können. Außer Stieg Larsson selbst.« Upsala Nya Tidning
Und zum Schluss noch zwei Schweden.
Fans haben jetzt lange genug gewartet, Sebastian Bergman ist zurück.
Michael Hjorth/Hans Rosenfeldt »Die Schuld, die man trägt«
– Wunderlich, 25 Euro
Nachdem bei der Reichsmordkommission ein Kollege als Mörder entlarvt wurde, soll die Sondereinheit unter Leitung von Sebastian Bergmans Tochter Vanja Lithner aufgelöst werden. Da erhält sie einen Anruf: Eine Frau wurde außerhalb von Västerås ermordet aufgefunden, in einem Schweinemastbetrieb. An die Stallwand hat jemand in blutroten Buchstaben geschrieben „Löse den Fall, Sebastian Bergman!“ Vanja trommelt die verbliebenen Mitglieder des Teams zusammen. Um jeden Preis will sie den Fall aufklären und den Ruf der Reichsmordkommission retten. Doch dazu braucht sie auch Sebastians Hilfe.
„Die Bergman-Serie birgt echte Suchtgefahr.“ bestätigt die Westdeutsche Zeitung
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