Der aktuelle Rundbrief zu Weihnachten

Liebe Krimifans,

ganz besonders in diesen erschwerten Zeiten wünschen wir Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit!

Mit einem Gutschein von glatteis kann der Kauf und die Vergabe eines Geschenks  ggf. auch kontaktlos erfolgen:
Wenn Sie nicht wissen, welchen Krimi bzw. welches Buch Sie verschenken sollen, verschenken Sie doch einfach einen Gutschein von glatteis.
Jeder Gutschein hat eine eigene Nummer, d.h. die Beschenkten können anrufen oder mailen, die Nummer angeben und wir senden das gewünschte Buch (es muss kein Krimi sein) innerhalb Deutschlands portofrei an ihre Adresse.

Dennoch möchten wir Ihnen wie gewohnt einige Anregungen zu angenehmer Lektüre über die quasi vorgeschriebenen geruhsamen Feiertage geben:

Unsere Tipps zum Selberlesen und Verschenken:

Natasha Korsakowa »Römisches Finale«  
(Heyne, 12,99 Euro)
Rom. Der weltberühmte Pianist Emile Gallois wird nach einem triumphalen Konzert erschossen aufgefunden. Commissario Di Bernardo, der bereits erfolgreich in der Musikwelt ermittelt hat, wird an den Tatort gerufen. Gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Ispettore Del Pino stößt er schon bald aus einem Sumpf aus Intrigen und Affären. Scheinbar führte Emile Gallois ein wildes Doppelleben, und die Ehe mit seiner Frau war nur noch Fassade. Sie hätte also durchaus ein Motiv gehabt, ihn umzubringen. Als dann jedoch eine zweite Leiche gefunden wird, stellt sich der Fall noch einmal ganz anders und sehr viel komplexer dar.

Wolfgang Schorlau »Kreuzberg Blues«  
(KiWi, 22 Euro)
Im seinem zehnten Fall ermittelt Dengler in Berlin. Der Immobilienhai Sebastian Kröger scheint seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Bald muss Dengler erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer Kröger zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Plötzlich steht Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert.

Dominique Manotti »Marseille 73«  
(ariadne,  23 Euro)
Und auch Commissaire Daquin ermittelt wieder.
Dieses Mal ist er mitten in den Unruhen der 70 Jahre, als Frankreich eine rassistische Mordserie erlebte, der binnen sechs Monaten etwa fünfzig Araber, insbesondere Algerier, zum Opfer fielen. Zwanzig davon allein in Marseille, Epizentrum des rassistischen Terrorismus.
Bewährt kantig-elegant und mit politischem Furor seziert Manotti eine komplexe Gemengelage und transformiert Realität in einen literarischen Film noir.

Da selbst Krimifans wie wir auch mal andere Bücher lesen, hier ein paar besondere Empfehlungen.

Ilja Leonard Pfeijffer »Grand Hotel Europa«
(Piper, 25 Euro)
Wer sind wir, wenn wir keine Europäer mehr sind? Der grandiose europäische Gesellschaftsroman: Ein junger Page, Abdul, empfängt den Schriftsteller auf den Marmorstufen des Eingangsportals, über dem in goldenen Lettern der Name »Grand Hotel Europa«  zu lesen ist. Sie rauchen eine erste Zigarette und kommen miteinander ins Gespräch. Der Schriftsteller spricht von Venedig und von Clio, seiner großen Liebe, die ihn verlassen hat. Nun ist er hier, bezieht sein Zimmer in diesem geheimnisvollen Hotel, und während er die eleganten Gäste kennenlernt, fragt er sich, wie er Clio zurückgewinnen kann. – „Grand Hotel Europa“ erzählt von einem alten Kontinent, auf dem vor lauter Geschichte kein Raum für die Zukunft ist und die einzige Perspektive der Tourismus. Es ist ein Roman über unsere europäische Identität und die Nostalgie am Ende einer Ära.
„Mit ‚Grand Hotel Europa‘ hat der Niederländer Ilja Leonard Pfeijffer einen europäischen Gesellschaftsroman geschrieben, voller Ironie und Witz.“ Welt am Sonntag

Don DeLillo »Die Stille«
(KiWi, 20 Eurol)
Don DeLillos neuer Roman ist das Buch der Stunde. Es ist der Super Bowl Sunday. In einer Wohnung auf der East Side von Manhattan wollen fünf Menschen gemeinsam das Finale der American Football-League im Fernsehen anschauen. Die emeritierte Physikprofessorin, ihr Mann und ihr früherer Student warten auf die Ankunft eines befreundeten Paares, das gerade auf dem Rückflug von Paris ist. Und dann passiert etwas Seltsames – auf einmal brechen alle digitalen Verbindungen ab. Sämtliche Bildschirme werden schwarz. Tiefschwarz. Die Freunde treffen ein, ihr Flug war dramatisch. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen. Die fünf versuchen sich einen Reim auf das rätselhafte, beängstigende Geschehen zu machen.
»Der Autor […] besticht mit höchster sprachlicher Präzision, komponiert außergewöhnliche Dialoge.« Torben Rosenbohm Nordwest-Zeitung

Martin Suter/B. von Stuckrad-Barre »Alle sind so ernst geworden«
(Diogenes, 22 Euro)
Die beiden unterhalten sich über: Badehosen, Glitzer, Äähm, Hochzeiten, LSD, Teufel, Gott, Madonna, Arbeit, Ibiza, Kochen, Rechnungen, Siri, Fotos, Mundharmonika, Geldscheine, Verliebtheit, Wiedersehen – Interessante, erhellende Gespräche, die den Nerv der Zeit treffen.

Noch ein außergewöhnlicher Vorschlag:
Wenn Sie nun nach so vielen Seiten spannendem Lesestoff dann in entspannende Betrachtung abschweifen mögen, empfehlen wir Ihnen in die von Hans Hillmann geschaffenen phantastisch fabulierten, lebhaften Bildszenen einzutauchen:

»Hillmann. Ein Zeichner und seine Welten«
(Avant Verlag, 50 Euro, Hg.: Johann Ulrich & Thomas Gilke)
Hans Hillmann (1925-2014) war ein international renommierter Illustrator, Zeichner, Plakatgestalter, der glatteis seit Beginn an verbunden war, indem er einige seiner typischen Aquarelle mit kriminellen Szenen quasi als Leitmotive für unsere spezialisierte Buchhandlung zur Verfügung gestellt hat.
Bereits begeistert in der Presse gefeiert bietet dieser Bildband, 264 farbige Seiten in Cinemascope, einen faszinierenden Überblick auf das breite Spektrum seines Oeuvres mit einer treffenden, unterhaltsamen Einführung von Andreas Platthaus (FAZ).

Hans Hillmann »Fliegenpapier«
(Avant Verlag, 30 Euro)
Für all die Freunde klassischer Kriminalliteratur und Liebhaber der »Schwarzen Serie«, eine mehrfach prämierte Graphic Novel mit rasanten Bildsequenzen nach einer Story von Dashiell Hammett: ein visuelles Erlebnis wie im Kino, in dem gerade einer dieser typischen Noir-Thriller in schwarz-weiß gezeigt wird.

»Moving Pictures, Sämtliche Filmplakate von Hans Hillmann«
(OptikBooks, 30 Euro, Hg.: Jens Müller)
»Big Sleep«, »Der Malteser Falke« – wer die Filme kennt, kennt auch die Plakate, außergewöhnlich, vielfach ausgezeichnet mit Movie- und Design-Awards.
Für die »Nouvelle Vague« entstanden revolutionäre Meisterwerke der Plakatkunst und in einem Godard-Film erscheinen Hillmanns Plakate wiederum als Bildzitat.

Bleiben Sie lesefreudig und vor allem gesund !
Ihr
 glatteis-Team